~~~ Das Innenleben einer Einweg-eZigarette. ~~~

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This page is a reminiscence of the good old days of the WWW, when
     you could still read web pages with telnet on port 80.
		

Here you will find how it looks inside of a disposable vape pen. If you don't understand the German language you are invited to read the google translation here.

Mir ist neulich so ein Wegwerf-Spielzeug fuer Raucher zugelaufen. Neugierig wie ich (nur ganz selten) bin, musste ich natuerlich unbedingt wissen, wie es in so einem Teil innen aussieht, wie es funktioniert und ob man da vielleicht auch etwas daraus gebrauchen kann.
Quatsch, natuerlich kann eine Bastler immer irgendwas gebrauchen. Richtig waere also eher, was ich davon gebrauchen koennte...

Das Geraet musste also geschlachtet werden. Was sich aber als gar nicht so einfach erwies. Tatsaechlich musste ich mir mit der Saege Zugang verschaffen, da das Oberteil dermassen fest eingepresst war, dass es mit keinem mir bekannten Trick moeglich war, die e-Zigarette zerstoerungsfrei zu oeffnen.

Innen war - vom Liquid-Speicher (nennen wir es Tank), dem Sensor und vom Akku nichts weiter zu sehen. Der kleine Sensor mit der aufgeloeteten LED ist das Herz - so unscheinbar es auch aussehen mag. Denn tatsaechlich ist es nicht nur ein Sensor, sondern im Sensor selbst befindet sich ein kleiner Controller, der die ganze Sache fest im Griff hat. Also der Chef vom Ganzen.

Den eigentlichen Verdampfer - eine kleine Heizspirale aus Widerstandsdraht, die um einen Docht gewickelt ist - sieht man erst, wenn man diesen aus dem Tank zieht. Die Heizung hat einen Widerstand von ca. 1,6 Ohm. Mit anderen Worten: hier werden deutlich ueber 2,5 A geschaltet, wenn der Akku voll ist.

    Funktionieren tut es wie folgt:
  1. man saugt am Mundstueck
  2. der Sensor registriert den dabei entstehenden Unterdruck
  3. der Controller schaltet die Heizung und die LED ein
  4. etwas Fluessigkeit, mit welchem der Schaumstoff des Tanks getraenkt ist, verdampft
  5. man kann sich jetzt den entstehenden "Dampf" in die Lunge ziehen
  6. man hoert auf zu saugen, der Sensor erkennt das und der Controller schaltet alles ab

Ich schreibe hier von einem Controller - koennte es nicht einfach auch eine ganz billige Schaltstufe sein? Ist das wirklich ein Controller-Chip, der da innerhalb des Sensorgehaeuses sitzt? Ja, ist es! Uebrigens ein 5-beiniger mit dem SMD-Code SY031. Ein Datenblatt fuer den Chip gibt es nicht, aber fuer den gesamten Sensor (inklusive der aufgeloeteten blauen LED). Das findet sich hier.
Der kann (und macht auch) viel mehr, als man denken wuerde. Erst einmal ueberwacht er die Spannung des Akkus. Wenn diese unter 3,1 Volt faellt schaltet der Controller dauerhaft ab. Ausserdem schaltet er die Heizung aus, wenn laenger als 10 Sekunden ein Unterdruck vom Sensor gemeldet wird - frei nach dem Motto: so eine Monster-Lunge hat kein normaler Mensch, da muss also ein Fehler vorliegen.

Naja, und dann kann das gute Teil auch noch den Akku laden.
Das wird hier bei der Wegwerfvariante natuerlich nicht genutzt. Der Lithiumakku wird vom Hersteller geladen, und wenn die chemische Keule dann seinen Dienst getan hat, wird alles weggeworfen. Umweltsauerei vom Feinsten. Aber so ist das heutzutage.
Zumal der Akku auch mit 500 mAh ueberdimensioniert scheint. Zumindest war der Akku noch mit 3,72 V relativ voll, aber die e-Zigarette "aufgeraucht".
Und dann ist da noch eine Kurzschlusserkennung und eine Temperaturueberwachung implementiert.

So, und was kann man da nun also alles gebrauchen? Nachdem man das Gehaeuse und den Tank entsorgt hat, kann der Rest in die Bastelkiste einsortiert werden: Heizdraht, Akku (der ja praktisch ladenfrisch ist, da noch niemals nachgeladen wurde und er auch nicht tiefenentladen war) und natuerlich der Sensor. mit Chip, blauer LED und der noch zusaetzlich integrierten Freilaufdiode.

Der Chip wird bei mir demnaechst in einem Ladegeraet ein neues Leben beginnen. Und der Akku wird auch nicht lange sinnlos rumliegen...

Nachtrag:
Ich habe gerade gelesen (www.b-kainka.de), dass neuere Chips in den Wegwerf-eZigaretten keine Ladeelektronik mehr beinhalten. In Zukunft sind also nur noch die Akkus von Interesse. Aber vielleicht habe ich Glueck und erwische noch einen weiteren "alten"...

Hier ein nun paar Bilder von den Innereien (mit rechter Maustaste und "view Image" oder "Grafik in neuem Tab oeffnen" gibt es das Bild in Vollaufloesung):

die e-Zigarette die e-Zigarette geoeffnet Akku und Sensor, in dem der Chip steckt, das kleine gelbe Rechteck ist die blaue LED Die Heizungsspirale um den Docht gewickelt.

...und noch ein weiterer Nachtrag (20.Nov. 2023):
Heute habe ich wieder so ein Teil gefunden. Es ist eine "Elf Bar T600". Das Geraet ist wesentlich schlanker gehalten, ansonsten aber identisch aufgebaut. Diesmal lies sich alles auch recht problemlos oeffnen. Das Gehaeuse ist ein duennes Alu-Rohr. Die Heizung hat einen Widerstand von 1,8 Ohm und der Akku (auch 500mAh) war mit 3,58V ziemlich leer. Was sich hier in dem Sensor fuer ein Chip befindet, (ob mit oder ohne Ladeschaltung) habe ich jetzt nicht getestet.
Interessant ist, dass vorn am Mundstueck ein kleiner Filter eingesetzt werden kann. Die Frage, die sich mir stellt: warum macht man das? Was soll da gefiltert werden? Teer entsteht doch da gar nicht?!

Und auch diesmal nun ein paar Bilder (mit rechter Maustaste und "view Image" oder "Grafik in neuem Tab oeffnen" gibt es das Bild in Vollaufloesung):

die e-Zigarette Typenschild und Warnhinweis Die e-Zigarette geoeffnet. Von links nach rechts: Endverschluss mit eingepresstem Unterdrucksensor, Akku, Tank mit Heizung, Gehaeuse mit Mundstueck. Akku der Sensor, in dem der Chip steckt, das kleine helle Rechteck ist wieder eine blaue LED


                                      
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