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Here you will find the repair description of an turntable with built-in CD-burner LP2CD by Ion. If you don't understand the German language you are invited to read the google translation here.
Bei dem LP2CD von Ion handelt es sich um einen Plattenspieler mit einem eingebauten CD-Laufwerk. Also ein Multifunktionsgeraet mit den folgenden Eigenschaften:
Ein solches Geraet ist also defekt bei mir auf dem Tisch gelandet. Fast schon ein Totalausfall, wenn das Display nicht gegangen waere und man nicht
auch gehoert haette, wie sich das Laufwerk redlich abmuehte, seine Lade zu oeffen - aber natuerlich erfolglos. Optisch war der LP2CD in Bestzustand.
Da fuer das CD-Laufwerk keine Moeglichkeit der Notoeffnung (wie es bei Laufwerken im PC z.B. ueblich ist) gegeben war, musste also alles aufgeschraubt
werden. Aber das haette ich ja ohnehin gemacht. Einerseits lief ja der Plattenspieler nicht und ausserdem moechte man ja auch immer wissen, wie es
unter der Motorhaube aussieht. :-)
Nach dem Aufschrauben gab es eine grosse Ueberraschung: Das Laufwerk war ein ganz normales PC-Laufwerk von Liteon (iHAS-124). Laut Betriebsanleitung
verkraftet der LP2CD nur CD-R zum Brennen. Tatsaechlich koennte der Brenner aber so ziemlich alles brennen, da es sich um einen DVD-Multibrenner
handelt. Da ist wohl die Firmware vom LP2CD nicht ganz ausgereift gewesen. Die Hardware uebrigens auch nicht, denn der Brenner, der ja einen SATA
Anschluss hat, wurde ueber einen am LW festgeklebten Adapter an den IDE-Bus der Hauptleiterplatte angebunden - soetwas hatte ich bis dato noch nicht gesehen.
Auch der Flash-Speicher war recht unkonventionell als eine ganz normale CF-Karte, die auf der Leiterplatte mit ordentlich viel Heisskleber fixiert war,
ausgefuehrt. Eine recht merkwuerdige Vorgehensweise, zumindest dann, wenn man bedenkt, dass das Mainboard eine Eigenentwicklung von Ion speziell fuer
den LP2CD ist (tatsaechlich scheint nur das Netzteil ein Zukauf, alle anderen Leiterplatten sind offenbar Eigenentwickungen von Ion).
Der Plattenspieler war in Rekordzeit von ca. einer Sekunde repariert: Der Stecker von der Motor-Platine war abgefallen. Vermutlich hatte er nicht richtig
fest gesessen und ist dann durch irgendeine Bewegung oder duch den Transport ganz rausgerutscht. Das war also schnell und unkompliziert zu beheben.
Das Laufwerk war da deutlich stoerrischer. Erst einmal musste es ausgebaut werden. Aber auch im ausgebauten Zustand das gleiche Fehlerbild: man hoert, wie
sich der Motor abmueht, den Schlitten rauszufahren, schafft es aber nicht. Meine erster Gedanke war, dass da wohl der Antriebsriemen fertig ist. Nachdem
das LW vom Gehaeuse befreit war, zeigte sich aber, dass der Riemen eigentlich noch ganz ordentlich aussah - jetzt (also ohne Laufwerksgehaeuse) lief
auch die CD-Lade wie geschmiert. Kaum war das Gehaeuse geschlossen, ging wieder nichts mehr. Also irgendein mechanisches Problem!
Nach einiger Zeit war klar, dass der Magnet, der in der Mitte der Spindel sitzt und zum zentrieren der CD dient, zu fest an der Gehaeuseoberseite
festklebt. Dadurch schafft es der Motor nicht, die Lade abzusenken um diese dann ausfahren zu lassen. Vorrausgesetzt, dass ein Magnet mit der Zeit nicht
einfach staerker wird, bzw. ein Motor nicht wirklich nennenswert an Drehmoment innerhalb von 8 Jahren verliert, musste es also doch der Riemen sein.
Und siehe da: kaum hatte ich ihn gewechselt, lief alles wieder wie es sollte. Tatsaechlich konnte ich selbst beide Riemen nicht von der Spannung her
unterscheiden. Auch die Oberflaeche war bei beiden - dem neuen und dem alten Riemen - gleich griffig. Merkwuerdig, aber es geht wirklich nur mit dem neuen
Riemen wieder einwandfrei!
Und wo ich nun schon einmal den LP2CD offen hatte, habe ich auch gleich ein Loch fuer eine spaeter eventuell mal notwendige Notoeffnung gebohrt.
Die Bohrung ist zwar nicht huebsch geworden, ist aber sehr funktionell. :-)
Noch ein paar Worte zum Geraet selbst:
Hier trifft definitiv der Spruch "Gut gedacht - schlecht gemacht!" zu. Einerseits eine (fuer damalige Verhaeltnisse zumindest) sinnvolle Kombination zum
Digitalisieren von Schallplattenl oder beliebigen Audiosignalen (die man extern einspeisen kann), ohne einen Computer. Außerdem ist es ja auch ein Geraet,
was 2 Einzelgeraete ersetzt (oder besser ersetzen koennte...).
Denn man kann ja ganz normal über einen Verstaerker Schallplatten hoeren, man kann CD's abspielen, oder vorher auf Flash-Karte gespeicherte Musik beliebig
oft anhoeren. Und recht nett sieht der LP2CD ja auch aus. Aber dann gibt es das grosse ABER....!
Der Plattenspieler ist billigste Sorte! Noch nicht einmal eine Endabschaltung, geschweige denn, dass es ein Automat ware. Auch die technischen Parameter
lassen sehr zu wuenschen uebrig. Die Muehe einer Messung habe ich mir nicht gemacht, aber die Gleichlaufschwankungen sollten bei dem extrem leichten
Plattenteller eher untere Mittelklasse sein, und die Laufgeraeusche sind auch ohne Messgeraete sehr gut zu identifizieren.
Den LP2CD als einen CD-Player zu benutzen, verbietet sich allein schon auf Grund der Tatsache, dass es sich um ein PC-Laufwerk handelt, dass dermassen
Krach macht, dass man sich vor Angst vor den Nachbarn gar nicht getraut, das Laufwerk spaet abends mal zu starten. Ausserdem sind die Vibrationen
bei voller Drehzahl dermassen stark, dass die halbe Wohnung wackelt - also fast zumindest. Das muss auch den Konstrukteuren bereits klar gewesen sein,
denn man kann eine Schallplatte nur auf CD brennen, wenn diese zuvor in den Flash-Speicher geladen wird. Ein Parallelbetrieb von Plattenspieler und CD-LW
ist ausgeschlossen - wäre durch die Vibrationen auch ueberhaupt nicht machbar.
Eigentlich sehr schade... Da haette man mehr daraus machen koennen. Aber heutzutage ist das ja ohnehin obselet, denn wer hoert denn schon noch gross CD's?
Hier ein paar Bilder (mit rechter Maustaste und "view Image" gibt es das Bild in Vollaufloesung):
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