~~~ Reparatur einer Funksteckdose von RisingSun (RSL 366R) ~~~

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Here you will find the repair description of the RF remote controlled power socket RSL366R. If you don't understand the German language you are invited to read the google translation here.

Seit 10 Jahren ist bei mir eine Funksteckdose in Benutzung. Aller paar Wochen wird sie mal mit dem Sender (welcher uebrigens noch immer mit der ersten Batterie arbeitet) geschaltet. Beim letzen Mal ist mir aufgefallen, dass ich 2-3 mal auf die Fernbedienung druecken musste, um sie einzuschalten. Der erste Gedanke galt natuerlich der Fernbedienung - oder vielmehr der Batterie. Waere jetzt nach so langer Zeit ja auch vollkommen OK. Aber das war nicht das Problem - Spannung unter Belastung nachgemessen: alles schick. Da ich erst einmal keine Zeit und Lust hatte, habe ich die Fehlersuche vertagt. ...und ein paar Wochen spaeter dann vergessen. Bis ich nun letzte Woche wieder einmal einschalten wollte. Nach 2-3 Versuchen schaltete sich die Funksteckdose tatsaechlich ein, aber nur, um sich 2 Sekunden spaeter selbst wieder auszuschalten. So nicht, mein kleiner Freund - nicht mit mir!

Das Teil muss auf den OP-Tisch. Dort war es dann auch ganz schnell. Aber es hat sich gewehrt wie verrueckt. Und zwar wollte es sich partout nicht oeffnen lassen (solche bekloppten Sternschrauben, die auch noch in so einem engen Kanal sitzen, dass man mit Aufsteck-Bits nicht rankommt). Da weder Torx noch andere Schraubenzieher gegriffen haben, musste die Brutalo-Methode angewendet werden: mit einem 3,5mm Bohrer hab ich die beiden Schrauben ausgebohrt. Nicht schoen, aber erfolgreich.

Ich hatte es mir eigentlich schon gedacht, dass da nur ein Kondensatornetzteil verbaut ist - genau so war es auch. Damit war eigentlich auch schon der Fehler (so gut wie) gefunden. Entweder der Serienkondensator (der ja fuer gewoehnlich mindestens ein X2 ist) hat drastisch an Kapazitaet verloren (damit einen hoeheren Wechselspannungswiderstand, was zu einer geringeren Ausgangsspannung fuehrt), oder der Ladekondensator (normalerweise ein Elko) ist hin. Letzteres ist aber eher selten (anders bei Schaltnetzteilen, wo es fast immer der Lade-Elko ist).
Aber bevor ich die Reparatur selbst beschreibe, hier erst einmal ein paar Fakten zu der Funksteckdose:

Ich war ziemlich erstaunt, wieviel diskrete Bauelemente auf der beidseitig bestueckten Leiterplatte waren. Der Empfaenger war relativ aufwaendig gemacht. Nur der Dekoder war ein Schaltkreis (das Datenblatt fuer den SC5272S-L4 findet man leicht im Internet) - der Rest alles diskret. Ich dachte, fuer so etwas gibt es laengst schon eine Einchiploesung. Nun ja...

Nach Sichtpruefung des Elkos (sah prima aus) habe ich dann gleich auf Verdacht den X2-Kondensator ausgeloetet. Mein Messinstrument sagt: 97 nF. Also nicht einmal mehr ein Drittel seiner urspruenglichen Kapazitaet (das waren 330 nF gewesen). Ganz klar, dass dann natuerlich fuer die Elektronik keine ausreichende Betriebsspannung da ist. Erstaunlich, dass da ueberhaupt noch irgendwas ging. Ich hatte in meinem Fundus einen passenden Ersatz, den ich dann eingeloetet habe.

Und siehe da: alles wieder wie frisch aus dem Werk! Nur, das ich das Gehaeuse jetzt natuerlich nicht mehr verschrauben konnte. Da gab es weder Schrauben noch Gegengewinde. Mit ein paar Tropfen Kleber war das Problem geloest.

Uebrigens habe ich bei der Gelegenheit - wo ich das Teil nun schon einmal offen hatte - auch gleich die schwachsinnige "Kindersicherung" entfernt. Mich nervt dieser Mist ungemein, weil es jedes Mal eine Tourtur ist, einen Stecker in solch eine Dose zu stecken. Und wirklich Sinn macht es ja auch nicht, weil ja doch eher die wenigsten Kinder einen Fingerdurchmesser von 4mm haben. Aber egal, so ist die heutige Zeit: alles muss tausendfach abgesichert, versichert und reglementiert sein. Eigenverantwortung? Um Gottes Willen, man will ja schliesslich auch jemanden verklagen koennen...

Hier ein nun paar Bilder (mit rechter Maustaste und "view Image" oder "Grafik in neuem Tab oeffnen" gibt es das Bild in Vollaufloesung):

der Deliquent hier sieht man schoen die Schrauben, die allein nur den Zweck haben, eine Reparatur zu erschweren Leiterplatte von oben gesehen: links das Relais, in der Mitte der Elko, rechts der X2 Leiterplatte von der Leiterseite der neue Kondensator ist eingeloetet, der kaputte liegt daneben


                                      
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