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Here you will find a little repair of a Sharp GF-5757 Stereo Radio Cassette Recorder. If you don't understand the German language you are invited to read the google translation here.
Vor Jahren hatte ich mal einen Stereo-Radiorekorder bekommen. Einen Sharp GF-5757HB von 1985 im jaemmerlichen Zustand. Antenne abgebrochen, vollkommen verdreckt, fehlende Knoepfe, keine Stereo-Wiedergabe auf UKW und ueber die Lautsprecher kam nur hin und wieder mal etwas (manchmal auch sehr verzerrt) - der Kopfhoererausgang ging dafuer aber immer, wie sich spaeter zeigte. Das Kassettenteil war dagegen relativ gut: Da mussten nur die beiden Riemen ersetzt werden und alles (vorallem der Ton- und Loeschkopf und die Tonwelle) gruendlich gesaeubert werden. Dann noch der Tonkopf entmagnetisiert - fertig war es.
Die Antenne konnte ich durch eine andere ersetzen. Ist zwar in den Abmessungen nicht ganz ideal und das Antennenende ist auch nicht aus Metall, aber besser ging es nunmal nicht. Ein paar passende Knoepfe hatte ich zufaellig von einem Schlachtgeraet, und zwar einem Sharp GF-4747 (der wirklich nicht mehr zu retten war).
Das Fehlerbild des fehlenden Stereo-Signals schrie foermlich nach einem Problem des VCO vom MPX-Dekoder. Und so war es dann auch. Der VCO lief auf 69 kHz statt den geforderten 76 kHz. Die Frequenzverschiebung war vermutlich durch Bauteilalterung verursacht. Neu abgeglichen, und schon lief der UKW Tuner wieder in Stereo.
Das Lautsprecherproblem hat mich deutlich laenger beschaeftigt. Der Fehler trat nur sporadisch auf, und auch dann meist abwechselnd auf den Kanaelen. Nachdem ich die Endstufe duchgemessen hatte (und dann ja auch festgestllt habe, dass der Kopfhoererausgang immer geht), konnte es also nur noch ein Kontaktproblem sein. Im Verdacht hatte ich den Umschalter in der Kopfhoererbuchse, aber der war es nicht. Der Fehler lag tatsaechlich in den beiden Lautsprechern selbst. Die hatten irgendwo innen einen Bruch in der Zufuehrung - also an einer Stelle, wo ich nicht mehr rangekommen bin. Und das bei beiden Lautsprechern. So etwas habe ich bisher noch nicht erlebt. Aber irgendwann ist ja immer das erste Mal.
Also Lautsprecherwechsel! Aber da stellt sich natuerlich die Frage, wo bekommt man genau diese Lautsprecher her nach 39 Jahren? Muss ja zudem noch von den elektrischen Daten genauso passen, wie von den mechanischen. In meinem Bestand hatte ich nichts passendes - zumal ich ja auch 2 Stueck davon gebraucht habe.
Die einzige Moeglichkeit war fuer mich, andere Lautsprecher einzusetzen, die wenigstens elektrisch halbwegs passen. Und dann irgendwie sehen, wie ich die im Gehaeuse befestigen kann. Auch hier half das kurz vorher geschlachtete GF-4747. Elektrisch waren die weitgehend kompatibel, aber leider mechanisch ueberhaupt nicht. Meinen ersten Gedanken, die einfach nur festzukleben, habe ich aus Gruenden der Servicefreundlichkeit und der Moeglichkeit eines eventuell spaeteren Rueckbaus aufgegeben.
Stattdessen habe ich aus Sperrholz Adapterringe gesaegt, welche dann zusammen mit einer Lage EVA-Schaumstoff die Hoehe der urspruenglichen Lautsprecher wieder erreicht. Zudem haben die Adapter dann auch den um 2 cm kleineren Durchmesser kompensiert. Die Adapter habe ich schwarz lackiert - das EVA war ohnehin schon schwarz. Dadurch ist von aussen durch die Blenden keinerlei Aenderung gegenueber dem Original zusehen. Zumal ich auch die silbernen Dustcaps der Original-Lautsprecher (dort muehevoll abgeloest) auf die neuen Lautsprecher aufgeklebt habe.
Und siehe da: alles wieder (nahezu) original. Man muss das Geraet schon oeffnen (oder zumindest die Lautsprecherabdeckungen entfernen), um das sehen zu koennen.
Da die Lautsprecher nun 2 cm weniger Durchmesser haben, ist vermutlich auch die Basswiedergabe ein ganz klein wenig schwaecher - sonst ist aber alles perfekt.
Interessant sind uebrigens die beiden Hochtoener, die im Prospekt vollmundig als "Horn Tweeter" bezeichnet werden. Im deutschen Prospekt liest es sich gleich noch viel gewaltiger: Trichterhochtoener. Welch ein Bloedsinn! Das sind naemlich tatsaechlich nichts anderes, als kleine Metallscheibchen, auf denen eine Piezoscheibe aufgeklebt wurde. Exakt so, wie die Pieper in den Digitalarmbanduhren. Ich habe erst viel spaeter bemerkt, dass der Kanal immer vollstaendig tot war, wenn der Lautsprecher ausgefallen war. Eigentlich haette ja der Hochtoener weiterspielen muessen (da parallel geschaltet). Das habe ich dann mal naeher untersucht. Und tatsaechlich haben die auch weitergespielt, nur eben aber so extrem leise, dass man in einem Meter Abstand nichts mehr gehoert hat. Erst dachte ich, dass liegt an meinen altersschwachen Ohren. Aber eine Audio-Spektralmessung hat gezeigt, dass es erstens wirklich extrem leise ist, und zweitens ausserdem nur im Frequenzbereich von ca. 7 kHz ueberhaupt eine relevante Abstrahlung war. Das duerfte die Resonanzfrequenz der Piezoscheibe sein. Also absolut sinnloser Muell.
Mit anderen Worten: das ist nichts als ein Marketing-Gag. Die Teile kosten ja auch praktisch nichts - man kann aber gross was von Zweiwege-Lautsprecher fabulieren. Kam sicher gut an bei der Kundschaft.
Ansich ist aber der Klang nicht schlecht. Vorallem hat mich das Kassettenlaufwerk ueberrascht. Hoert sich besser an, als sich die technischen Daten lesen. Apropos technische Daten...
Hier mal ein paar Fakten:
Wen es interessiert, der kann sich hier das Servicehandbuch vom Sharp GF-5757 ansehen.
Jetzt laeuft alles wieder. Und ehrlich gesagt sieht er ja so haesslich nun auch wieder nicht aus. Ist also durchaus wohnzimmertauglich.
Die uebliche Frage die sich stellt: Und was mache ich jetzt damit? Kann ich nur wie immer beantworten, naemlich so: Keine Ahnung!
Erstmal kommt der Rekorder in meine "Sammlung". Werde ich aber sicherlich verkaufen (muessen), da mein Platz langsam knapp wird...
Hier ein nun paar Bilder von dem Teil (mit rechter Maustaste und "view Image" oder "Grafik in neuem Tab oeffnen" gibt es das Bild in Vollaufloesung):
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